"Anti-Verkehrswendeprojekt" Sallerner Regenbrücke - Gerichtstermin am 15. Januar
Ein Kommentar von Wolfgang Bogie
Widerstand gegen das Projekt Sallerner Regenbrücke
Das Projekt Sallerner Regenbrücke taucht nach 8 Jahren wieder auf.
Es gibt einen VGH Gerichtstermin in München am Montag 15. Jan. 24.
Hier der ein oder andere Zeitungsartikel zum Thema als Information:
Entscheidung bei Sallerner Regensbrücke, IDOWA am 5. Janur 2024
Vor Prozess um geplante Sallerner Regenbrücke: Die Bauherren hoffen, die Gegner auch, Mittelbayerische am 9. Januar 2024
Im Hintergrund gab es schon viele positive Rückmeldungen zum Widerstand gegen dieses unmögliche Projekt.
Natürlich steht hinter dem Projekt ein großes Fragezeichen der Finanzierung.
Weder der Bund noch die Stadt Regensburg hat Geld das Projekt zeitnah umzusetzen, aber es besteht die Möglichkeit, dass durch die Entscheidung des Gerichtes am Montag Baurecht vorliegt. Das wäre, gelinde gesagt, eine Katastrophe für alle Regensburger Bürger (siehe Begrüngung weiter unten).
Die Sitzung findet im großen Sitzungssaal 5 des Verwaltungsgerichts
München in der Bayernstraße 30 statt, am 15. Jan. 2024 um 10:00 Uhr.
Außerdem seid ihr herzlich eingeladen zum VCD Monatstreffen zu kommen, um weiteres zu besprechen:
Am 17. Jan. 2024 in der Gaststätte im Antoniushaus (Kneitinger im Antoniushaus) Mühlenweg 13, um 20:00 Uhr im ruhigen Nebenraum, im rechten Teil der Gaststätte.
Wir würden dieses Thema als ersten Tagesodnungspunkt behandeln.
Wer zu beiden Terminen nicht kann, der kann sich gerne bei mir melden. Ich würde gerne einen Emailverteiler aufbauen, für Menschen die gegen das Projekt sind.
Folgende Fragen stehen nach dem Gerichtstermin im Raum:
Was bedeutet die VGH-Entscheidung vom 15.01.2024?
Besteht jetzt schon Baurecht?
Wie kann eine Allianz gegen das Projekt aussehen?
Wann muß dieser Widerstand aktiv werden?
Soll sich eine neue BI gründen?
Soll die alte BI LOS "Lebensqualität ohne Stadtautobahn" wiedererwachen?
Soll dieser Emailverteiler bestehen bleiben oder noch erweitert werden?
....
Zur Information: Gefehlt hat, vor 8 Jahren, eine UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung), die nachgereicht wurde.
Für den Ausbau der Nordgaustraße (ca. zw. Alex und Ambergerstraße) ist die Stadt Regensburg der Baulast- und Kostenträger. Der Rest ist Anteil des Bundes. Beide Projektanteile können aber nur gemeinsam umgesetzt werden!
Das ist wichtig, falls ein Bürgerbegehren gestartet werden muss.
Gründe gegen den Plan
Aus Sicht des VCD ergeben sich folgende Gründe gegen diese derzeitigen Planungen:
Komplett veraltete Planung ... aus der Zeit als man noch eine autogerechte Stadt bauen wollte
Die Basis sind veraltete Verkehrsprognosen und Gutachten von Prof. Harald Kurzak (2005/2008) (die bei der letzten Überarbeitung einfach bestätigt wurden!)
Es gib keine Untersuchung zu Alternativkonzepten
Es ist definitive keine Stadtbahn im Ausbau der Nordgaustraße oder auf der Brücke geplant
Es ist definitive keine Mobilitätsdrehscheibe mit Umstieg in eine Stadtbahn am Sallerner Kreisel geplant
Erhaltung des Naherholungsgebietes und der Frischluftschneise am Regen (FFH Gebiet)
Die Stadt muss viel Geld in den Umbau der Nordgaustraße für den MiV investieren (ca. 2008 geschätzte 58 Mio. EUR) Das entspricht nicht den übergeordneten und beschlossenen Klimazielen der Stadt!
Die verkehrlichen Ziele und Rahmenbedingungen der Stadt haben sich mit den Jahren bzw. Jahrzehnten eben komplett verändert (BEG S-bahnähnliches Konzept, Planungen Stadtbahn, mehr Radverkehr, RP 2040 soll den Umweltverbund stärken, Homeoffice, Ausbau der Ostumgehung, Klimaziele)
Zur Entlastung der Ambergerstr. steht noch aus, die B15 von der Ambergerstr. auf die B16 (Ostumgehung) zu verlegen, LKW-Verkehr einzudämmen und aus der Lärmkartierung Tempo 30 auf der Ambergerstr. umzusetzen.
Es bleibt das Problem, dass durch die Umsetzung der Planung eine "Stadtautobahn" entstehen würde, von der Nordgaustraße über die Nibelungenbrücke, Weißenburgstraße, Landshuter Str. bis zur Autobahnauffahrt Burgweinting oder über die Ostumgehung.
Es ist eine Utopie zu glauben, dass man die Kreuzung am DEZ kreuzungsfrei für den Autoverkehr umbauen kann!
Das wäre eine MEGA Baustelle mitten in der Stadt und bringt im Endeffekt keine Verbesserung, weil selbst wenn die Autos über die DEZ KR fliegen könnten, alle weiteren 7 Kreuzungen drumherum sind auch an ihrer Belastungsgrenze.
D.h., dass besonders die DEZ Kreuzung stärker belastet wird und damit der zusätzliche Autoverkehr auch zum Hindernis für eine Stadtbahn in diesem Bereich wird. Auch der zusätzliche Verkehr auf der Nibelungenbrücke ist aus verkehrsplanerischer Sicht nicht erwünscht!
Das Projekt ist DAS "Anti-Verkehrswendeprojekt der Region" schlechthin, das aus heutiger Sicht sofort ad acta gelegt werden muss, um eine MiV- Steigerung im Stadtgebiet von Regensburg zu vermeiden. Die Stadt verträgt nicht mehr Pendlerverkehr mit dem Auto!
"Wenn wir weiterhin dem MiV auf dem goldenen Tablett Straßen in die Stadt liefern, wird es nie etwas mit einer Verkehrswende in Regensburg!"
Wer soll denn dann noch das Interesse haben, in ein verbessertes SPNV (Bahn) oder ÖPNV Angebot Stadtbahn einzusteigen?
Die Alternative könnte heißen; wenn man an dieser Stelle eine Brücke über den Regen bauen kann, dann bitte keine Brücke mit vier Spuren für den MiV sondern eine Brücke "nur" für den Umweltverbund (Fuß, Rad und Stadtbahn), mindestens bis zum Lapperdorfer Kreisel (Neukareth). Dort soll ein Stadtbahnhalt (Neukareth) entstehen, z.B. direkt in einem "Pendlerparkhaus/Mobilitätsdrehscheibe". Hier kann man trocken umsteigen. Umsteigen vom Auto in die Stadtbahn. Die Stadtbahn bringt Pendler exklusiv, auf schnellstem Weg, ohne Stau, in die Stadt und wieder zurück.
Danke für euer Interesse und hoffentlich Unterstützung.
Mit besten Grüßen
Wolfgang Bogie
VCD e.V.
Vorsitzender Kreisverband Stadt und Landkreis Regensburg