[Pressemitteilung der Letzten Generation][…]
Regensburg, 15.06.2023 11:30 Uhr:
Am Mittwochnachmittag versammelten sich in Regensburg an der Arcadenkreuzung etwa 100 Menschen, um für das Überleben auf unserem Planeten einzustehen. Gemeinsam gingen sie entgegen der Versammlungsauflagen auf beiden Spuren Richtung Osten auf der Friedensstraße. Es wurden orange Banner getragen, die die Worte “Die Letzte Generation vor den Kipppunkten” und “Art. 20A GG = Leben schützen” trugen. Nach etwa einer Stunde wurde eine Person in Gewahrsam verbracht, da Auflagen der Polizei missachtet wurden. Bei der Beendigung der Versammlung durch die Polizei auf halber Strecke zum anfänglich genannten Ziel setzten sich 7 Menschen nieder, um weiter eine Unterbrechung des Alltags zu verursachen. Aufgerufen zu diesem Protestmarsch hatten einige Gruppen in Regensburg, nachdem am Montag ein Bürger der sich an den Protesten der Letzten Generation beteiligt von zu Hause aus in Gewahrsam genommen wurde um ihm die Teilnahme an einer friedlichen jedoch störenden Versammlung zu verwehren.
“Es ist dem Ernst der Lage in der Klimakatastrophe nicht angemessen nur eine kleine Kundgebung auf einer der Fahrspuren abzuhalten während der Verkehr so weiter laufen soll”
sagt Simon Lachner im Gespräch mit einem der Beamten, der ihn auf die rechte Spur verweisen möchte
“in New York kann man die Luft nicht mehr atmen, die Zeit draußen solle man auf das nötigste begrenzen um Gesundheitsschäden zu vermeiden. Es wäre nicht angemessen, wenn wir nicht versuchen würden, mit größter Lautstärke darauf aufmerksam zu machen. Mit physikalischen Gesetzen lässt sich nicht verhandeln und ein Waldbrand lässt sich nicht wegsperren.”
“Es handelt sich hierbei nicht um zivilen Ungehorsam, sondern um Straftaten"
, ist von Einsatzleiter Huber von der Polizei über Lautsprecher gegen Ende zu hören, während sich einige Menschen auf der Straße niederlassen, um ihrem Protest mehr Ausdruck zu verleihen.
„Protest über das Gesetz hinaus ist keine Abkehr von der Demokratie;
es ist absolut wesentlich dafür.“
sagt Howard Zinn zum zivilen Widerstand.
In der polizeilichen Maßnahme nach dem Ende der Kundgebung wurden dann noch Personalien kontrolliert wegen dem Vorwurf des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
“Unser Widerstand richtet sich gegen das Versagen unserer Regierung in den notwendigen Klimafragen: Wie lange lassen wir noch zu, dass sich Reiche in Luxuskarossen zu ihren Sommerresidenzen chauffieren lassen um dort unser knappes Wasser im Sommer für die grünen Golfplätze und die Luxuspools zu verschwenden”
klagt Yannick Seuthe, dem an diesem Nachmittag auch mehrfach angedroht wurde in Gewahrsam genommen zu werden. Gemeinsam mit Simon Lachner, Micha Frey (wird in den Stunden vor dem Protest in der WG von Herrn S. und Herrn L. sein) und Max S., der bei der Versammlung am vergangenen Montag dabei war, wird sich auch Yannick Seuthe am Montag nicht sein Recht auf Versammlungsfreiheit nehmen lassen und gemeinsam den Verkehr unterbrechen.
“Durch die Unterbrechungen des Alltags werden Diskussionsräume im ganzen Land eröffnet” erklärt Sprecherin der Letzten Generation Carla Hinrichs “diese Diskussionsräume müssen wir nutzen um uns als Gesellschaft gemeinsam auf die notwendigen Maßnahmen zu verständigen. Am besten würde dies in einem gelosten Gesellschaftsrat funktionieren, der die Frage behandeln soll, wie wir bis 2030 von den fossilen Energien wegkommen können”
Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation, erläutert die Forderung nach einem Gesellschaftsrat:
„Es wird immer offensichtlicher, dass es der Regierung unter dem Einfluss der reichsten 1% nicht gelingt, die Interessen der Bevölkerung zu schützen. Wir, die 99%, sind aber darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird! Denn noch haben wir die Chance, aus der Zerstörung auszusteigen. Mit einem Plan, der von Bürger:innen entwickelt, von der Gesellschaft getragen und von der Politik verwirklicht wird."
Nach dem Ende der Maßnahme korrigierte der Einsatzleiter seine Aussage zu den gemachten Tatvorwürfen noch und meinte, es stehen doch nur Ordnungswidrigkeiten im Raum.
Anstehende Termine
Samstag 17.06.2023 um 14 Uhr
Protesttraining im LiZe (Dahlienweg 2a, Zugang über Erikaweg)Sonntag 18.06.2023
WiderstandsgruppentreffenMontag [19.06.2023]
Blockade (Anfrage für Protestbegleitung per Mail an regensburg@letztegenertaion.org)Mittwoch 21.06.2023
um 17:00 Uhr Protestmarsch von der ArcadenkreuzungMittwoch 21.06.2023
um 19:00 Uhr Vortrag im Villapark
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