Protest vor Unimensa - Wissenschaftler:innen fordern notwendige Veränderungen an der Uni
Pressemitteilung des Widerstands-Kollektivs und Scientist Rebellion Regensburg
Protest vor Unimensa - Wissenschaftler:innen fordern notwendige Veränderungen an der Uni
Regensburg, 26.06.2025. Am Mittwoch (18.06) und Donnerstag (26.06.) Mittag haben Aktivist:innen von Scientist Rebellion und dem Widerstands-Kollektiv den Klimaschutzplan der Universität Regensburg wiederholt kritisiert und forderten Menschen auf, sich stärker für Klimagerechtigkeit einzusetzen und notwendige Maßnahmen auch selbst umzusetzen.
Mit Schildern wiesen die Aktivist:innen auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse hin: Deutschland überschreitet bereits sein CO2-Budget nach dem Pariser Klimaabkommen und der aktuelle CO2-Gehalt in der Luft überschreitet wissenschaftliche Grenzen deutlich.
Dennoch plant die Universität Regensburg mit ihrem eigenen Klimaschutzkonzept gerade so die politischen Vorgaben einzuhalten, trotz aller Warnungen von Wissenschaftler:innen vor unzureichenden politischen Zielen.
Mit ihrem Klimaschutzplan gefährdet die Universität nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Menschenleben. Um diese Gefahr darzustellen, liegt ein:e Wissenschaftler:in symbolisch am Boden.
Dr. Eva Schultner, Privatdozentin für Zoologie/Evolutionsbiologie an der Uni, äußert sich zu ihrer Teilnahme an der Aktion: "Die Politik hört seit Jahren nicht auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht. Als wissenschaftliche Institution sollte die Uni sich entschieden dagegen positionieren und deutlich einen politischen Kurswechsel einfordern. In dieser Situation sehe ich es auch als Verpflichtung, mich aktiv einzusetzen."
Doch was können wir tun, wenn Personen in Machtpositionen ihrer Verantwortung nicht gerecht werden? Natascha Ernst vom Widerstands-Kollektiv hat eine einfache Lösung: "Wir müssen Klimagerechtigkeit selber machen! Wir müssen und dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Profitgier und Machtstreben unsere Lebensgrundlagen zerstören. Wir können eine bessere Welt selber gestalten".
Scientist Rebellion sieht eine besondere Verantwortung bei Wissenschaftler:innen, sich gegen die multiplen Krisen der Gegenwart einzusetzen. Dabei setzen sie auch auf Methoden des gewaltfreien zivilen Ungehorsams, die sich auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse als am effektivsten herausgestellt haben.
Dr. Leonardo Jost erklärt: "Natürlich sollten alle Menschen aktiv werden. Doch die oberste Pflicht betrifft Wissenschaftler:innen und Universitäten. Wie können wir sonst von uns behaupten, wissenschaftlich zu arbeiten, wenn wir gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren?"
Text auf den Schildern:
"Das Pariser Klimaabkommen ist völkerrechtlich bindend. Deutschland hat sein CO2-Budget für die 1,5°C-Grenze seit spätestens Anfang 2024 aufgebraucht. (SRU, 2024)"
"Die aktuelle CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist 430ppm. Die wissenschaftlich sichere Obergrenze ist 350ppm."
"Die Uni Regensburg plant bis 2040 ihre Emissionen um 43% zu reduzieren. (Klimaschutzkonzept der UR; Scope 1&2: 100% von 16.420t; Scope 3: 15% von 33.340t)"